Datum: 30.09.-02.10.2015 Fukushima
Einladung bei Midos Familie
Von Mido und ihrer Familie sind wir zu einem Besuch eingeladen worden, was uns sehr freut. So machen wir uns auf den Weg in die Präfektur Fukushima zum Ort Kawamata. Wir werden sehr herzlich empfangen und erleben tolle zwei Tage bei dieser Famile: Gemütliches Plaudern bei sehr leckerem Nachtessen, einen unvergesslichen Ausflug auf den Berg Azuma Kofuji, das schönste Badezimmer der Welt, Einblick in die japanische Kultur, wunderschöne handgemachte Gegenstände, ein Blick in die japanischen Informationsunterlagen für Schweizferien und ich erhalte die Ehre, dass Midos Mutter mir einen Kimono anzieht. Wir haben unseren Besuch bei Midos Familie sehr genossen. Manchmal kann man Erlebnisse nur schwer in Worte fassen, denn Worte werden dieser Herzlichkeit, diesem Interesse und dieser unglaublichen Gastfreundschaft kaum gerecht und deshalb von unserer Seite einfach ein riesgiges: Arigato gozaimas!!!
Mount Azuma-Kofuji
Midos Mutter nimmt uns heute auf eine Wanderung zum Berg Azuma-Kofuji mit, eim Vulkanberg mit einer Caldera. Kofuji bedeutet „kleiner Fuji“, da die Form der Spitze der Form des Fuji-Berges ähnlich sieht.
Bis jetzt ist dieser Ausflug eines unser Highlights in Japan. Zu viert wandern wir eine gemütliche und wunderschöne Strecke. Zu erst geht der Weg mitten durch die Bäume, die Herbstfarben der Blätter funkeln in der Morgensonne und wir werden mit der Aussicht auf die Caldera belohnt. Ab diesem Punkt verändert sich die Landschaft, es wird eher alpenartig, also tiefer gewachsene Pflanzen und Sträucher aber mit genau so satten Farben. Etwas später stoppen wir bei einem See, essen ein zwei Snacks und trinken einen Schluck Bier (Midos Mutter hat einfach an alles gedacht), bevor wir dem kleinen See entlang zu einer Berghütte wandern. Dort müssen wir wegen vulkanischer Aktivität kehrt machen und den selben Rückweg zum Auto nehmen. Dafür können wir auf dem Rückweg nochmals die schöne Herbstverfärbung bewundern.
Fukushima
Da wir uns in der Region von Fukushima befinden und nur ca. 50 km Luftlinie vom havarierten Kernkraftwerk Daiichi entfernt sind, interessiert uns natürlich, wie die Strahlenbelastung hier ist. Mido zeigt uns, dass an verschiedenen Orten Geigerzähler aufgestellt sind, die den jeweiligen Strahlenwert in µSv/h angeben.
Heute liegt der Strahlenwert bei 0,159 µSv/h. Der in Europa geltende Strahlengrenzwert für Privatpersonen liegt bei 1 mSv/Jahr, also 0,114 µSv/h. Für beruflich strahlenexponierte Personen liegt der Grenzwert bei 20 mSv/Jahr (2.282 µSv/h) [Quelle: radrate.com].
Uns ist bei der Sache nicht ganz wohl und wir staunen über alle Menschen, welche hier leben und Gemüse im Garten anpflanzen und essen. Dies betrifft natürlich nicht nur den normalen Haushalt, auch der Reis der Bauern ist dieser Dosis jeden Tag ausgesetzt. Bei einer kleinen Recherche im Internet finden wir keine eindeutigen Aussagen über negative Einflüsse der Strahlung auf das Essen in Fukushima. Wir hoffen, dies wird sich auch in der Zukunft bestätigen.
Wir verlassen Fukushima mit Erinnerungen an schöne Erlebnisse in der Natur und der Familie von Mido aber auch mit einem gemischten Gefühl und hoffen, dass sich die Region in naher Zukunft von der Katastrophe schnellst möglich erholen kann.







