Kyoto

Von Sarah am  07.10.2015 |

Datum: 06.10.2015 und 07.10.2015 Kyoto

Unterwegs in Kyoto

Bevor wir auf unsere Erlebnisse in Kyoto eingehen, kurz einen Hinweis für die Fortbewegung in Kyoto, besonders ab Osaka. Den Fushimi Inari Taisha haben wir noch mit dem Japanrailpass besucht, den Rest ohne. Es lohnt sich, allenfalls seinen Start in Kyoto zum Beispiel in Arashiyama zu planen, macht man seinen Ausflug von Osaka aus. Den ab dort ist das Bustagesticket für Kyoto schon gültig. Und die Busse sind die praktischen Fortbewegungsmittel in Kyoto und für nur 500 Yen (etwas weniger als 5 Franken) kostengünstig. Da das Busnetz breit gelegt ist, lohnt es sich zu überlegen, ob der Tag so gestaltet wird, nicht zwingend bis Kyoto Station und von dort zurück nach Osaka zu reisen, sondern mit dem Bus direkt an eine etwas weiter entfernte Zughaltestellte zu fahren. So können gut einige hundert Yens gespart werden und zum Beispiel für leckeres Essen ausgegeben werden 😉

Fushimi Inari Taisha

Da wir am Nachmittag in Nara das gesehen haben, was wir möchten und noch gemütlich Zeit haben, reisen wir spontan in die Gegend von Kyoto und besuchen die erste Sehenswürdigkeit „Fushimi Inari Taisha“. Die verschiedenen Gebäude und die unzähligen Torii-Tore (die roten Tore) leuchten in der Abendsonne. Natürlich sind wir nicht alleine, denn es ist nur zu gut bekannt, dass in der Abendsonne die Stimmung an diesem Ort besonders schön ist. Die unzähligen Bildern, die man im Internet sieht, die leeren Gänge der Torii-Tore sind in der Realität bei unserem Besuch gefüllt mit Touristen und alle wollen nur das eine, ein Foto von sich in diesen Toren. Den meisten Besuchern ist es egal, wenn sich hinter ihnen viele Leute tummeln, wir möchten aber versuchen, ein Bild ohne Menschen zu erhalten, um die paar Sekunden, vielleicht die einzigen Sekunden, das mystische und heilige dieses Ortes wiederspiegeln können. Mit viel Geduld und Ausharren, gelingt es uns und so präsentieren wir euch, das schöne Bild und die Realität.

Weiter möchten wir auf etwas weiteres hinweisen, da es uns wichtig ist, zwar schöne Bilder zu zeigen, vielleicht die, wie man es sich vorstellt, aber auch deutlich zu machen oder zu erklären, wie es ist oder wie die Umstände dazu sind. Vielleicht kennt ihr Bilder mit den wunderschön geschminkten Japanerinnen in ihren Kimonos. Hattet ihr das Bild, dass alle so herumlaufen? Wenn ja, ist ja nicht schlimm, teilweise hatten auch wir dieses Bild. Und teilweise ist es so. Und teilweise nicht, oder besser gesagt steckt etwas anderes dahinter. Vielleicht solltet ihr wissen, dass die Japaner lieben, ein Ereignis oder ein Erlebnis voll und ganz zu leben. Also gehören verschiedenste Details dazu. So kann zum Beispiel einen Rundgang zu Tempeln damit verknüpft sein, dies in Perfektion zu gestalten, dazu gehört zum Beispiel das Anziehen eines gemieteten Kimonos (oder des eigenen Kimonos), präzise geschminkt und perfekt frisiert. Dies gibt es aber auch in ganz anderen Zusammenhängen (zum Beispiel der Besuch der Universal Studios Japan in Osaka). Natürlich machen dies nicht alle, eine Verallgemeinerung wäre sicher falsch, aber es ist eine Teil. Auf uns wirkt das Ganze oft zu aufgesetzt, aber je länger wie darüber nachdenken und je mehr wir uns mit dem Land befassen, bewundern wir auch, dass ein Besuch oder eine Aktivität in allen Details und Feinheiten gelebt und genossen wird. Und könnte man sich nicht auch teilweise eine Scheibe davon abschneiden? Wir sind nach wie vor verwundert, müssen schmunzeln, sind aber auch fasziniert und interessiert.

Nun noch eine Besonderheit zu diesem Ort: Überall sieht man die aus Stein gemeisselten Füchse. Dies sind die Fuchswächter und nach den Geschichten ist es besser, sich bei Dunkelheit nicht mehr hier aufzuhalten, denn die Fuchsgötter können ansonsten durch die Fingernägel in die Person selbst kriechen… Und deshalb machen wir uns auch vor Sonnenuntergang aus dem Staub.

 

Wir einen kurzen Stopp in Kyoto (haben ja immer noch den Japanrailpass), um am Bahnhof die nötigen Informationen bei Touristenbüro abzuholen, um den morgigen Tag planen zu können. Schlussendlich dann geht dieser doch lange Tag zu ende und wir fallen in Osaka auf unseren Futons in einen tiefen Schlaf.

Kyoto – wunderschöne Gebäude, unglaublich viele Touristen

Ich glaube, zu Kyoto kann ich mich eher kurz fassen und dann einige Bilderimpressionen sprechen lassen. Kyoto ist bekannt für die vielen sehr gut erhaltenen und alten Tempel und Gebäude. Sowohl in der Stadt wie auch in der nahen Umgebung gibt es unzählige Besichtigungsmöglichkeiten, denn die Stadt ist besonders im Weltkrieg mehrheitlich verschont geblieben. Dementsprechend zählt Kyoto zu den Topzielen einer Japanreise und unzählige Touristen strömen zu diesen Gebäuden. Trotz schöner Gebäude und auch einigen versteckten Sehenswürdigkeiten, hat uns ein Tag in Kyoto gereicht. Vielleicht hat es auch damit zu tun, haben wir schon sehr viel gesehen haben und uns die Touristenmenge stresst und das Gefühl des Heiligen etwas verloren geht. Obwohl natürlich gesagt werden muss, dass dies besonders für die Hauptattraktionen gilt, die anderen Orte sind oft wenig besucht und genau so schön.

Arashiyama Bambuswald – schöner Bambuswald besonders mit dem Morgenlicht, leider auf geteerter Strasse und Absperrung

Kinkaku-ji, Goldener Pavillon – trotz vieler nervigen und fast aggressiven Touristen doch ein Muss, da wir nirgends sonst so etwas schon gesehen haben

Nishiki-Market – spannend zum Durchschlendern und einfach zu Staunen, was es alles so gibt

 

Chion-in – ein bedeutungsvoller Tempel aber kaum besucht, heiliger Ort und dies ist hier spürbar, sieht und hört man die Mönche betten

 

Kyomizu-Tempel – eines der Wahrzeichen Kyotos, unzählige Touristen aber doch schön zu besuchen mit einige interessante Geschichten und guter Ausgangspunkt, um sich abends zu Fuss Richtung Gion-Viertel zu machen

Gion Viertel – nachts auf den Spuren der Geishas, wir haben keine gesehen aber schön war es doch

Kyoto Ramen Koji – im 10. Stock des Bahnhofs der Kyoto Station, befinden sich 8 Ramenshops aus den unterschiedlichsten Regionen, perfekt um den Tag in Kyoto ausklingen zu lassen