Datum: 25.11.-29.11.2015 Luang Namtha und Trekking im Nam Ha Gebiet
Einreise nach Laos: Chiang Mai nach Luang Namtha
Und nun gehts am Morgen los Richtung Laos. Wir haben uns gegen die Variante „Slow Boat“ direkt nach Luang Prabang entschieden, sondern wollen zu erst noch den Norden von Laos erkunden. Irgendwo im Internet habe ich von einem Direktbus nach Luang Namtha gelesen und als wir uns am Busbahnhof erkundigen, wird dies bestätigt. An folgenden Tagen fährt dieser Bus: Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag. Das Ticket können wir erst am Abfahrtstag selbst kaufen.
Die Reise selbst verläuft reibungslos. Am Morgen kaufen wir das Ticket und um 09:00 Uhr fährt unser Bus in Chiang Mai ab, in Chiang Rai steigen weitere Gäste ein. An der Grenze werden wir ausgeladen, um die Visa-Formalitäten zu erledigen und an der laotischen Seite erwartet uns der Bus wieder. Auf laotischem Boden geht es weiter über eine zwar etwas kurvige und schmale aber neue Strasse. Und dann erreichen wir die Busstation von Luang Namtha, welche 10 km ausserhalb der Stadt liegt. Da ich mich zuvor bei den Hotels erkundigt habe, wieviel die Tuk-Tuks kosten, geht nun das Verhandeln los. Natürlich wollen die Fahrer auch bei sechs Personen noch 20000 Kip/Person (ca. 2.50 CHF). Normalerweise wäre es: 30000 Kip bei 1 Person, 20000 Kip bei zwei Personen und bei mehr Personen kann man versuchen, auf 10000 Kip zu handeln. Schlussendlich fahren wir für 15000 Kip/Person (ca. 1.80). Den höheren Preis rechtfertigen die Fahrer damit, dass es jetzt dunkel ist und wenn es dunkel ist, ist es immer teurer.
Uns erwartet ein freundlicher Empfang und ein gemütliches Zimmer in Luang Namtha. Viel einfacher und geordneter als wir angenommen haben, sind wir in Laos gelandet. Wir sind gespannt, was dieses Land uns zeigen wird.
Zweitagestour im Nam Ha Gebiet
Am nächsten Tag klappern wir die Tourenbüros ab auf der Suche nach einer Zweitagestour. Wir wünschen uns einen Mix zwischen Natur- und Kulturerlebnis. Denn in Laos gibt es unzählige ethnische Gruppen und wir würden gerne mehr darüber erfahren und lernen. In dieser Umgebung wären es insbesondere folgende Kulturen: Hmong, Khmu, Akha. Dies würden wir gerne mit einem Ausflug ins Nam Ha Gebiet kombinieren. In Luang Namtha läuft man sich schnell über den Weg und so treffen innert Kürze die französische Familie, mit welchen wir gestern gemeinsam im Tuktuk waren, an: Sophie, Giom und Sarah. Schlussendlich entscheiden wir uns für dieselbe Tour. Am nächsten Tag treffen wir die zwei Engländer an, welche auch mit uns im Tuktuk waren, welche dieselbe Tour gebucht haben.
Pünktlich geht es los. Wir lernen unseren Guide kennen. Er wirkt aufgestellt und motiviert. Nach einer kurzen Tuktukfahrt geht das Trekking los, von einem lokalen Guide begleitet, welcher uns ein leckeres Mittagessen zubereiten wird. Doch zu erst geht es durch waldartiges Gelände, ein einziges Mal haben wir einen kleinen Aussichtspunkt.
Nach dem wunderbaren Mittagessen geht es weiter. Unser Guide achtet gut auf sein Schritttempo, ist die Jüngste unserer Gruppe doch erst fünf Jahre alt. Er erklärt ab und zu etwas zu der Umgebung.
Nachmittags erreichen wir das Dorf, in welchem wir übernachten werden. Kurz vor dem Dorfeingang sehen wir die Kinder auf dem Feld Grashüpfer fangen und hoffen, dass es dies nicht als Nachtessen für uns gibt 😉
Das Dorf ist verlassen, die Bewohner sind noch auf dem Feld oder im Wald am arbeiten, die Kinder bereiten für uns das Feuer vor, wir helfen kurzerhand mit. Und dann erhalten wir den Auftrag zu relaxen. Nach einer Dusche im Fluss, die Frauen mit Tshirt und kurzen Hosen (wichtig!), geniessen wir die Ruhe und die schöne Umgebung.
Gegen Abend nimmt uns der Guide auf einen Dorfrundgang mit. Leider kann ich hier nicht viele Infos darüber schreiben, da wir nur wenig Infos erhalten haben. Mehr im Stil: „Hier ist die Schule“, „hier ist der Brunnen“, usw. Flo und ich hätten uns mehr gewünscht. Besonders hinsichtlich wichtigen Verhaltensregeln und über die Kultur. Zum Glück haben wir vorher schon etwas gelesen und hoffen nun einfach, nicht in zu grosse Fettnäpfchen zu treten. Den in einigen Kulturen sind die Geister, besonders der Hausgeist sehr wichtig. So muss zum Beispiel zum Fotografieren zu erst gefragt werden, denn allenfalls kann ein Foto die Seele eines Menschen fangen oder die Hauswand darf nicht ohne zu fragen berührt werden, usw. Zum Glück haben wir eine tolle Gruppe, geniessen erneut sehr leckeres Essen, natürlich immer begleitet von Sticky Rice, und lassen den Tag beim Feuer ausklingen. Und ein paar Eindrücke in Bildern nehmen wir für uns natürlich mit.
Am nächsten Tag heisst es Kayaking. Entlang des Nam Ha Flusses geht es durch das Nam Ha Gebiet. Schon nach wenigen Minuten stoppen wir in einem anderen Dorf. Unser Guide erklärt uns, dass wir hier Souvenirs kaufen können und er uns das Dorf zeigt. Kaum im Dorf angekommen, empfangen uns etwa 20 Frauen und Kinder. Jede einzelne Familie hat Armbändchen gemacht, das Geld geht dann an die jeweilige Familie. Die Leute hier sehen im Gegensatz zum anderen Dorf viel abgemagert aus. Auch hier findet keine kulturelle Übersetzung statt. Wir sind hin-und hergerissen. Irgendwie finden wir die Situation sehr irritierend. Uns ist bei unseren Spenden jeweils wichtig, dass Interaktionen stattfinden, und nicht nur „Geldabgabe“. Schlussendlich sehen wir eine Box und fragen, was es sei: Spenden für die Schule. Wir kaufen einer Familie ein Armband ab und unsere restliche Spende geht an die Schule.
Wir sind nicht unglücklich, stoppen wir nicht an weiteren Dörfern. Nicht, dass wir nicht interessiert wären, aber irgendwie wünschen wir uns mehr kulturelle Übersetzung und Hilfe, wenn wir mit einem Guide unterwegs sind. Ansonsten können wir auch ohne Guide ein Dorf besichtigen. Von einer anderen Touristin im zweiten Dorf erfahren wir, dass es auch den Dorfbewohnern so geht. Einmal wurde die Mutter einer Familie den ganzen Tag von einem Tourist verfolgt, sogar als sie zur Toilette ging. Der Guide hat die Touristen bei der Familie einfach alleine gelassen und hat sich mit seinen Kollegen getroffen.
Unsere Fahrt mit dem Kayak dauert ca. vier Stunden. Unterwegs empfangen uns einige Schwellen und die Kayaks werden durchgeschüttelt… Flo und ich schaffen es zweimal im Wasser zu landen 😉 Die Natur um uns ist wunderschön und es ist deutlich zu sehen, dass wir uns im primären Wald befinden.
Erste Eindrücke in Laos
Wir wussten, dass wir in Laos in ein Entwicklungsland reisen werden und waren gespannt, wie sich dies zeigen wird. Wie schon erwähnt, macht die Strasse in Richtung Luang Namtha einen besseren Eindruck als noch auf der thailändischen Seite. Unser Bild ändert sich aber wenig später, als wir die Häuser der ersten kleineren Dörfer am Strassenrand sehen. Luang Namtha hingegen macht einen recht entwickelten Eindruck und wir fragen uns, ob das Land wohl doch allgemein weiter entwickelt ist, als wir gedacht haben. Leider sieht es aber so aus, als würde dies nur punktuell so sein. So sehen die Leute im zweiten Dorf im Nam Ha Gebiet, wie schon erwähnt, sehr abgemagert aus.
Obwohl Laos ein Land ist, welches von einer kommunistischen Partei geleitet wird, sehen wir bis jetzt keinen Unterschied zu den anderen Ländern, die wir bereist haben. Offensichtlich wird Kommunismus hier nicht so gelebt, wie man sich das aus den kommunistischen Grundsätzen ableiten kann.
Das Essen ist gegenüber Thailand schlagartig einfältiger geworden und wir haben auch schon den bekannten Sticky Rice überall angetroffen. In den Dörfern haben wir die Kinder meist nur diesen Reis essen gesehen. So verwundert es nicht, dass beim Trekking unser übrig gebliebener Sticky Rice von dern Kindern gegessen wird. Auch ansonsten gibt die Speisekarte nicht viel Laotisches her. Oft werden viele westliche Gerichte wie Spaghetti, Pizza, Burger oder Makkaroni angeboten. Neben den westlichen Gerichten findet man auch diverses aus Thailand wieder.
Wir sind gespannt, ob sich unsere ersten Eindrücke in anderen Gebieten bestätigen oder ob dies einfach durch den Tourismus in Luang Namtha so beeinflusst worden ist.
Vorerst heisst es gemeinsam mit unseren französischen Freunden mit dem VIP Bus weiter nach Muang Khua.













