Dschungeltour – Selva

Von Sarah am  03.06.2015 |

Datum: 24.05.-26.05.2015 Dschungeltour

Dschungeltour – die grüne Hölle

Sarah ist wieder fit. Am Morgen geht es für uns vier los, alle ausser Sarah (hatte gestern noch kein Appetit) haben einen etwas komischen Magen, Das Essen gestern scheint wohl nicht top gewesen zu sein. Bei der „Lancha“ (Boot) lernen wir unseren Guide und unsere Köchin kennen. Der Guide ist in einer kleinen Kommune, welche wir kurz besuchen, aufgewachsen. Er kennt die Gegend seit klein und weiss sowohl über Gefahren wie über die Schönheit sehr gut Bescheid. Mit seiner aufgestellten und sehr angenehmen Art schliessen wir ihn alle sofort ins Herz.

Wir besuchen sein Heimatsdorf. Dort können wir Grapfruits „ausschlürfen“, Papaya pflücken und Zuckerrohrsaft herstellen, natürlich gibt es immer zu erst einen Schluck an die „Pachamama“ (auf Quechua für Mutter Welt).

Leider verschlechtert sich der Gesundheitsstand im Verlauf des ersten Tages von Flo. Das Restaurantessen von gestern Abend war schlecht und Flo hat es voll erwischt… Wir befinden uns in einer wunderschönen Natur und fahren mit der „Lancha“ immer weiter in das Nationalparkgebiet, aber leider geht es Flo schlechter und schlechter. Dies wird sich in den nächsten 24 Stunden nicht bessern. Schon gesund sind die klimatischen Bedingungen anstrengend oder besser gesagt, für uns Europäer doch sehr ungewohnt: Hitze, trotzdem aber oft langärmlig bekleidet aufgrund der vielen Insekten, usw. Aber für Flo werden die nächsten 24 Stunden wahrhaftig die grüne Hölle. Der Guide und die Köchin geben sich höchste Mühe, Hausmittel zu kochen und das Bettlager für Flo aufzubauen. Schlussendlich konnte er nur abwarten… Wenigstens kann er den dritten Tag wieder geniessen.

Nun aber doch auch einige Worte zu der Schönheit dieser Umgebung. Klar, mit einem dreitägigen Ausflug sieht man nicht den ganzen Dschungel, aber wir erhalten einen ersten Einblick und Eindruck.

20150526-DSC01654

Unser Nachtlager baut unser Guide innert kürzester Zeit auf, die Machete als Hilfsmittel für alles. Mit einigen Handgriffen ist die Blache und die Moskitonetze gespannt und die Bettlager bereit. Da wir nur Moskitonetze haben, erlebt man auch in der Nacht den Dschungel mit allen Sinne: Wir hören Geräusche und riechen Gerüche, die wir nicht kennen.

Zweimal begeben wir uns in den grünen Dschungel hinein. Unser Guide mit der Machete voraus. Langärmlig angezogen kommt man schnell ins Schwitzen, aber ausziehen kommt nicht in Frage, da die Insekten doch immer da sind. Beim Anfassen von Bäumen ist Vorsicht geboten, es könnte zum Beispiel grosse Ameisen oder Stacheln an der Rinde haben.

Unser Guide zeigt uns den „Knoblauchbaum“, welcher wirklich schon von weitem riecht. Die Einwohner haben sich oft damit eingerieben. Einerseits als Insektenschutz anderseits, damit die Tiere sie bei der Jagd nicht riechen können. Auf unseren Touren sehen wir auch kurz die Kapuzineraffen durch die Bäume huschen.

Am Ufer des Río Beni fischen wir, ausgestattet mit Schnur und einem Stück Fleisch.

Nach knapp 3 Minuten hat Simon Zug auf der Angel und zieht… nein, wir glauben es nicht… einen aus unserer Sicht riesen Fisch heraus. Der Guide und die Köchin müssen lachen, dies ist ein kleiner Fisch, es gibt viel grössere. Noch mehr müssen sie über unser Staunen lachen 🙂 Ach ja, lachen müssen die beiden oft, weil für uns einfach fast alles neu und unbekannt ist. So gibt es auf unserem Trip x Momente, wo wir alle über die kleinsten Dinge lachen müssen. Ich glaube, es ist so, wie jemand bei uns das erste Mal im Schnee steht.

Aber nun zurück zum Fisch: Der Fisch wird von unserem Guide ausgenommen, natürlich mit Hilfe der Machete, und von der Köchin lecker zubereitet. Der Fischkopf wird auf dem Feuer geräuchert und am nächsten Tag als Geschenk der Mutter unseres Guides gebracht.

Am letzten Abend an unserem Lagerfeuer erzählt uns der Guide von seinen Geschichten im Dschungel. Besonders viele Geschichten handeln sich um die berüchtigte „Laguna Azul“. Dafür geht man auf einen zehntägigen Treck in den Dschungel und nur Leute, die spinnen, wollen dort hin. Bei dieser Lagune sieht man Kaimane, Jaguare, Anakondas, Pumas, usw. Aber es ist unglaublich gefährlich. So erzählt er uns Geschichte um Geschichte von seinen Erlebnissen.

Unsere Zeit im Dschungel geht zu Ende. Es ist eine einzigartige Erfahrung und schwierig zu beschreiben. Sarah könnte sich gut vorstellen, noch einmal in den Dschungel zu gehen, Flo hat vorerst genug von der grünen Hölle. Wir würden aber beide den Trip empfehlen, denn es ist einfach einzigartig.

Gerne sagen wir nun dem schlechten Essen, dem kleinen Angebot an leckerem Essen (was es in Bolivien nicht mangeln würde) und den vielen Insekten in Rurre Tschüss. Aber die tolle Umgebung von Rurre und die unglaubliche Natur werden wir bestimmt nicht vergessen und bleiben für uns eine unglaubliche Erfahrung.

Gemeinsam mit Alex und Simon reisen wir nun weiter nach La Paz.

Ein Kommentarzu Dschungeltour – Selva.
  1. role eggima | |

    liäbi Sarah, liäbe flöru
    öii Kommentare si sehr interessant und lehrrich. i gschpüre förmlech d’hitz, wirde fo x Insekte beläschtiget und gniässe diä schöne ussichte. fröie mi sehr uf witere gschichte fo öich zwöi.
    gniässet diä zyt und erläbet no mängs spannends, interessants und ab und zu o chlei gfährlechs.
    liäbi grüäss usem seeland