Koh Rong Samloem

Von Florian am  06.02.2016 |

Datum: 11.01. und 22.01.2016  Sihanoukville / 12.01. – 16.01.2016 und 23.01. – 06.02.2016 Koh Rong Samloem / 06.02. – 07.02.2016 Reise nach Bangkok / 07.02. – 11.02.2016 Bangkok / 12.02.2016 Rückreise in die Schweiz

Entspannen – verlängern oder nicht?

Wir sind nun über 9 Monate unterwegs und unser Rückflug Mitte Februar steht bevor. Aber sollen wir wirklich zurück? Oder reisen wir weiter? Wir entschliessen uns, so oder so mal ein paar Tage zu entspannen und Energie zu tanken. Kambodscha bietet verschiedene Möglichkeiten, um gemütliche Tage am Meer zu verbringen. Leider stellen wir schnell fest, dass viele der schönen Inseln längst bekannt und somit vom Partytourismus und den chinesischen Investoren negativ geprägt sein sollen. Wir haben Glück und erfahren von einer Insel, welche wunderschön sein soll. Zwar ist sie unter Reisenden bekannt, aber noch nicht lange. Also los gehts nach Koh Rong Samloem (nicht Koh Rong).

Und so ist es auch. Nach 2,5 Stunden mit dem Boot des Dive Shops kommen wir auf der Westseite der Insel an. Vom Meer aus sieht man nicht viel und an Land merken wir schnell, dass hier alles sehr einfach und für uns wahrscheinlich der perfekte Ort zum Entspannen ist.

An diesem Strandabschnitt gibt es nur vier Unterkünfte. Das Sleeping Trees ist eins davon und der Name bezieht sich auf die angebotene Übernachtungsmöglichkeit: Die Zelte sind zwischen den Bäume gespannt und man schläft so schwebend in der Luft, umgeben von den Meeres- und Dschungelgeräuschen. Wir haben vier Nächte gebucht und jetzt heisst es erst mal, entspannen, entspannen und entspannen. Unterbrechen tun wir unser Nichtstun höchstens für ein Bier oder um etwas zu essen. So vergeht die Zeit im Flug und eine wichtige Entscheidung rückt immer näher: Sollen wir am 15. Februar nachhause fliegen oder doch noch die Flüge verschieben und erst Ende März zurück kommen?

Entscheiden können wir uns nicht ganz, wir brauchen noch etwas Zeit zum Nachdenken. Aber Energie haben wir getankt und verabschieden uns für einige Tagen von der Insel und den Leuten, um Kampot und Kep zu erkunden (siehe separater Blogeintrag), und kehren dann zurück auf die Insel.

Bei unserer Rückkehr auf Koh Rong Samloem werden wir herzlich empfangen und wir freuen uns, die restlichen zwei Wochen hier zu verbringen. Denn die Entscheidung steht fest, wir fliegen am 12.Februar zurück in die Schweiz. Wir bekommen die Möglichkeit, als Volunteers bei Sleeping Trees einzuspringen. Gegen Kost und Logie putzen wir Bungalows, reinigen den Strand von Plastik, welches vom Meer angeschwemmt wird, helfen beim Servieren des Essens und helfen, wo gerade Hilfe benötigt wird. Trotz Arbeit sind Stressgefühle weit weg, denn der Rhythmus auf dieser Inselseite ist ein eigener und schnell haben wir unseren eigenen Inselrhythmus gefunden.

Die Insel Koh Rong Samloem

Nun aber mal ein paar Informationen zur Insel. Die Insel ist nach wie vor im Besitz vom kambodschanischen Militär. Es gibt bis heute noch keine Strassen und somit kein Strassenverkehrslärm. Die Netzverbindung ist meist schlecht, WLAN gibt es bei ersten Unterkünften, aber nicht für die Gäste (ausser bei einem Hostel beim Saracen Bay), und ist auch dann sehr langsam. Wir geniessen diese internetlose und verkehrsfreie Zeit sehr.

Die Schnellboote erreichen die Insel auf der Oststeite beim Saracen Bay. Durch den Dschungel gelangt man auf die Westseite, wo wir uns befinden. Auch wir machen einen Abstecher zur bekannten Bucht mit dem weisen Sand, die Saracen Bay: Ein langer Strand mit verschiedensten Bungalowanlagen. Natürlich hat auch diese Seite ihren Charme, uns gefällts auf der anderen Seite besser, irgendwie ist dort mehr Liebe, hier ist es schon mehr geschäftlich. So kehren wir dann auch nach wenigen Stunden zurück auf „unsere“ Seite.

Ansonsten gäbe es verschiedene kleinere Dschungelwege, um zum Beispiel einen weiteren Strand oder einen Leuchtturm zu besuchen, doch wir sind faul und geniessen die letzten zwei Wochen fast ausschliesslich am Sunset Beach. Es ist einfach zu schön 😉

Merci les amis! Åkhun!

Natürlich müssen wir euch hier ein paar Bilder dieser wundervollen Westseite der Insel zeigen.

 

Ist nun Koh Rong Samloem für uns noch Kambodscha oder nicht? Unsere Antwort wäre jein (also wir beziehen uns nur auf die Westseite). Die vier Anlagen werden alle von Europäern geführt, aber jede hat kambodschanische Mitarbeiter und ist von der Lebenswelt und Kultur Kambodschas beeinflusst und geprägt. Die Besucher sind Reisende aus aller Welt. In unserer Zeit sind besonders viele französischsprachige Reisende unterwegs. Und doch lernen wir einige neue Khmer Wörter, denn durch unsere Zeit als Volonteers lernen wir besonders die kambodschanischen Angestellten des Sleeping Trees kennen und da einer sehr gut englisch kann, erfahren wir auch nochmals das eine oder andere über Kambodscha.

A journey of a thousand miles begins with a single step – Und Tschüss

Und dann, nach einer wunderschönen Zeit kommt der Tag des Abschiedes näher. Ein Abschied von tollen Leuten und von einem schönen Ort auf dieser Erde. Für uns bedeutet die Wegfahrt mit dem Schiff aber auch ein Schritt Richtung Abschied dieser Reise. Wir freuen uns, in Bangkok Jan und Carla zu empfangen und mit ihnen unseren letzten und ihren ersten Tage einer grossen Reise zu teilen. Wir blicken auf eine unglaubliche Zeit und auf unvergessliche Momente zurück. Einen Teil dieser Reise haben wir in Bilder und Worte gefasst, nicht mit dem Ziel, alles beschreiben, erklären und verstehen zu können, sondern gewisse Erlebnisse und Gedanken mit denen zu teilen, die auf diese Weise mit uns mitgereist sind. Mit all den Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnissen machen wir uns nun auf die Rückreise in die Schweiz. Bis bald 🙂