Inle Lake

Von Sarah am  31.10.2015 |

Datum: 28.10.-29.10.2015 Busfahrt von Naypyidaw nach Nyaung Shwe (Inle Lake) / 29.10.-31.10.2015 Nyaung Shwe und Trekking in der Umgebung

Oje oje oje

Nyaung Shwe ist für viele Besucher Ausgangsort für die Bootstour auf dem Inle See und Trekkings in der Umgebung. Leider wird für uns der Besuch dieses Ortes Ärger bringen, zum Glück gab es da noch Myo, unser Guide beim Trekking. Und zu erst startete doch alles so gut…

Frühmorgens um 03:15 erreichen wir Shwe Nyaung, nach 30 Minuten Mototaxifahrt und 10-Dollar-Eintrittsgebühr pro Person kommen wir in Nyaung Shwe an und können uns in die Decken im Hotel einkuscheln, early check in hat geklappt.

Der erste Eindruck ist neutral. Das erste Mal sehen wir neben den bekannten Plastikstühle-Restaurants richtige „Touristenrestaurants“ gefüllt mit Touristen. Darf ja sein und ist nicht unerwartet. Und so buchen wir die morgige Bootstour. Zu diesem Zeitpunkt ist uns noch nicht bewusst, welche Auswirkung dies auf unsere Wahrnehmung für diesen Ort haben wird. Die Bootsfahrt ist unsere erste Aktivität, da es aber für uns einen stark negativen Beigeschmack hat, kommt dies zu letzt.

Trekking in den Shan Dörfern

Wir entschliessen uns für ein zwei Tage / eine Übernachtung Wanderungen. Unsere Wanderung führt uns verschiedenen Shan-Dörfchen entlang und führt uns verschiedensten Feldern vorbei bis hoch auf den Hügel. Der Ausflug endet in einem Dorf. Dort übernachten wir im Haus einer Familie und der Guide kocht für uns einer der besten myanmarischen Currys seit unserer Reisezeit hier.

Zu unseren Gesprächen und Informationen kommen wir dieses Mal reichlich, unser Guide ist sehr gesprächig und kann sehr gut englisch sprechen. Da wir zu dritt unterwegs sind, entstehen viele spannende Gespräche und Myo beantwortet geduldig unsere vielen Fragen.

Auf dieser Wanderung essen wir alle Mahlzeiten bei Familien selbst, jedoch verläuft dies immer getrennt, was momentan noch üblich ist. Ansonsten gibt es wenig Interaktion mit den Familien, es ist mehr ein Aufenthalt als ein Besuch. Wir sind darüber erstaunt, scheint aber normal zu sein und so setzen wir uns an das schön für uns vorbereitete Plätzchen im grossen Raum, in welchem bis etwa 21:00 Uhr die Kinder noch fleissig an der freiwilligen Schulstunden teilnehmen.

 

Am nächsten Tag geht es zurück. Viel Regen begleitet uns und der klebende Boden lässt unsere Füsse mindestens um ein Kilo schwerer werden 🙂

Ach Myo, vielen lieben Dank für die tolle Wanderung und die vielen spannenden Informationen, die wir von dir erhalten haben. Du hast es geschafft, uns hinter die Kulissen dieses Ortes schauen zu lassen und somit auch unser Aufenthalt hier gerettet.

Festival of Light in Myanmar, the Thandingyut

In ganz Myanmar findet vom 27.-29.Oktober das Festival of Light statt. Es ist das Ende der buddhistischen Fastenzeit. Die Strassen, Pagoden und Häuser sind in dieser Zeit geschmückt mit Kerzen und es ist an verschiedenen Orte sowohl eine sehr besinnliche aber auch festliche Zeit. Nebst der Freude steht besonders die Danksagung und Ehrung der Mönch, Eltern, Lehrern und älteren Menschen im Vordergrund. Wir schauen dem Treiben des Festes etwas ausserhalb von Nyaung Shwe bei einer Pagode in Bau zu.

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Bootstour am Inle See und Pagoda Festival

Am nächsten Morgen werden wir pünktlich um 05:15 Uhr abgeholt, um rechtzeitig für die momentane stattfindende Prozession vor Ort zu sein. Wie vorausgesagt, können die beiden Bootsfahrer kaum Englisch, wussten wir aber im voraus. Die aufgehende Sonne verleiht unserer Fahrt eine wunderschöne Stimmung. Wäre da nicht der Motorlärm der vielen Boote wäre es, also sei die Zeit stehen geblieben.

Während wir an unserem sehr guten Platz auf die bevorstehende Prozession warten (Erklärung zum Fest erhaltet ihr weiter unten), nehmen wir uns Zeit, unseren vielen Schifffsnachbarn und die Boote zu studieren. Momentan ist es nicht erlaubt, Touristen und Einheimische auf das gleiche Boot zu lassen. Touristen dürfen maximal zu fünft auf ein Boot, erhalten meist Holzstühle und Schwimmwesten. Die Einheimisch können sich in einer grösseren Anzahl das Boot teilen (ich glaube bis zu 20 Personen, bin mir da aber nicht ganz sicher) und sitzen manchmal auf den Holzstühlen, aber meistens direkt auf dem Bootsboden. Darunter gibt es auch Leute, die von weiter weg hierher reisen und wir werden deshalb doch ab und zu mit interessierten Blicken gemustert.

Einmal im Jahr, meist Ende Oktober, findet das Pagoda Festival statt. Während 18 Tagen werden vier der fünf Buddha Abbildungen der Phaung-daw-oo Pagoda zu den 14 verschiedenen Dörfer transportiert. Nebenbei ist die Padeltechnik (Beine) der Jungen und Männer zu beobachten. Besonders ist diese einzigartige Technik auf dem Titelbild sichtbar.

Und dann startet, die von uns genannte, „Touristen-kauft-und-nichts-weiter-Tour“. Denn, uns wurde gesagt, in den verschieden Läden, werde ausführlich erklärt wie, die Gegenstände hergestellt werden. Beim ersten Stopp, bei der Weberei, ist es auch so.

Aber dann läuft es eher darauf hinaus, kurz etwas zu erklären und dann den Touristen viel Zeit zu lassen, etwas zu kaufen, was aber nicht unser Ziel ist. Und so vergeht die Zeit, Weberei, Eisenschmid, Silberschmuck, Bambusgegenstände, Zigaretten, … Und der krönende Abschluss ist die „Jumping Cats Monastry“, welche mit einem Guide ganz interessant sein könnte, aber für uns nicht. Später erfahren wir, dass die meisten Touristen noch zur Bootsherstellung gefahren sind (wir nicht, keine Ahnung wieso), was interessant sein soll und zu den Frauen mit den Ringen um die Hälse (hat unser Fahrer ausgelassen, aber darüber sind wir sehr froh), welche vom Hören sagen nicht mehr aus Tradition dort sitzen, sondern nur noch für die Touristen. Für uns ist dieser Teil, der Hauptteil der Tour, nicht ein bisschen Spass und finden das ganze erschreckend… Ich hoffe, es ändert sich, denn die Umgebung ist wirklich schön und die vielen vorhandenen Traditionen und Vorgehen der Produktherstellungen sicher äusserst interessant. Aber die Art und Weise, wirkt auf uns eher wie eine Show beziehungsweise Zoo, mit wenig Freude und viel Gewinn für Wenige…

Floating Gardens

Natürlich sind da noch die Floating Gardens, schwimmende Gärten auf dem Inle See. Ein äusserts interessanter Teil unser ansonstigen nicht wie erwünscht laufenden Bootstour. Die meisten Informationen haben wir nachträglich nachgelesen oder von unserem Trekkingguide erhalten.

Die Floating Gardens sind wie der Name beschreibt schwimmende Gärten. Die meisten Bewohner um und auf dem Inle Lake seien früher Fische gewesen. Mit dem Rückgang der Fische im See, vergrössern sich diese Gärten, meist bepflanzt mit Tomaten. Der schwimmende Boden wird aus dem Material des Seebodens gemischt mit Asche und anderen Bestandteile für bestimmte Zeit getrocknet und verdickt. Diese Masse schwimmt und wird bepflanzt. Die Holzstäbe werden in diese Gärten gesteckt, damit sie nicht zum Beispiel von Strömung oder Wind vorgetragen werden.

Und so verlassen wir Abends das Inle Gebiet, leider bleiben uns sehr gemischte Erinnerungen an diesen Ort. Einerseits haben wir sehr viele Infos über das Land, den Ort und die Menschen hier dank unserem guten Trekkingguide erhalten, andererseits werden unsere Erfahrungen der Bootstour unsere Eindrücke dieses Ortes stark beeinflussen. Deshalb raten wir allen, wenn möglich bucht eure Tour direkt bei dem zuständigen Guides oder Bootsfahrer und quartiert euch nicht in der Nähe der Hauptstrasse ein. Für die Menschen von Nyaung Shwe und Umgebung hoffen wir, dass sich der Tourismus so weiterentwickelt, dass möglichst viele ein Stück davon profitieren können und unser Beispiel eine Ausnahme der Regel bilden könnte.