Muang Khua

Von Sarah am  01.12.2015 |

Datum: 29.11.-01.12.2015 Muang Khua

Mit dem „VIP“-Minivan und reisekranken Laoten und Vietnamesen ins nächste Örtchen im Norden

In Luang Namtha kaufen wir das Weiterfahrtticket nach Muang Khua. Dieser Minivan wird mit „VIP“ angepriesen, für uns sieht der Minivan auf den Fotos gleich wie der „Local“ aus 😉 Und wir denken noch jetzt, dass es nur einen Bus gibt. Tja so lange wir nicht mehr dafür bezahlen, was hier nicht der Fall ist.

Gemeinsam mit Guillaume, Sophie und Sarah geht die Reise weiter. Es warten 7 Stunden Busfahrt für nur 216 km auf uns. Die Fahrt ist kurvenreich, holprig und nachdem alle Sitzplätze aus unserer Sicht belegt sind, steigen im Verlauf der Reise nochmals gleich viele Leute ein. Gefühlt alle Stunde stoppt der Bus kurz, die Leute rennen raus (ausgenommen die 7 anwesenden Touristen), krümmen sich und würgen, wirklich erbrechen tut kaum einer…

Muang Khua – ein unscheinbarer Ort?

Die wenigen Touristen, die bis jetzt nach Muang Khua gelangen, reisen meist gleich am nächsten Tag weiter nach Muang Ngoi Neua. Wir entscheiden uns, zwei Nächte zu bleiben und mal zu schauen, was dieser Ort uns zeigen wird.

Überall werden wir mit Sabaii Dii begrüsst, aber die Aufmerksamkeit ist nicht an uns gerichtet, im Gegenteil, wir vier Erwachsenen werden kaum beachtet. Sarah hingegen zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Viele wollen das Mädchen mit der hellen Haut und den blonden Haaren anfassen. Und dies nicht immer sorgfältig oder fragend.

Und dann erhalten wir die erste Lao-Lao Einladung, um 10:00 Uhr morgens. Uns ist schon zu Ohren gekommen, dass Lao-Lao, ein Reis Whisky, sehr gerne und oft von den Laoten getrunken wird.

Muang Khua wirkt einerseits verschlafen und trotzdem entdecken wir viele kleine Momentaufnahmen von den Menschen hier, die wir am liebsten in Bildern zeigen würden. Aber wir haben keine davon, den genau dies würde den kleinen, unscheinbaren und doch schönen Einblick stören.

Langsam wird es Abend und diese Zeit ist schon jetzt einer meiner Lieblingszeiten in Laos. Die Sonne ist gesenkt und lässt die Gegend leuchten. Die Menschen bewegen sich jetzt meist aus den schattigeren Plätzen, für einen kurzen Moment gibt es entlang des Flusses überall Leben. Die Jungs testen ihre fertigen Bambusflosse, die Mädchen schwadern im Fluss, was gleichzeitig die Dusche ist, die Erwachsenen schauen dem Geschehen von etwas weiter weg zu und wir, wir sitzen am „Hafen“, lassen die Stimmung auf uns wirken, bis die Sonne hinter einem Hügel verschwindet und es schnell sehr dunkel wird.

Wir geniessen an diesem Ort das „Nichts-machen-können“, die Natur, die Stimmung und die Ruhe. Die laotische Langsamkeit und Gelassenheit haben wir schon etwas übernommen. Ansonsten werden wir noch nicht ganz warm mit den Menschen hier. Es gibt sehr freundliche und aufgestellte Leute, aber viele wirken auf uns ein bisschen abwesend und/oder grimmig. Ganz willkommen fühlen wir uns nicht, aber vielleicht brauchen wir noch etwas Zeit, anzukommen.