Tokyo

Von Florian am  14.09.2015 |

Datum: 08.09.-14.09.2015 Tokyo

 

Erneute Überquerung des Äquators

Nachdem wir von Honolulu nach Sydney geflogen sind, überqueren wir nun auf unserer Reise nach Tokyo schon zum vierten Mal den Äquator. Vor unserer Reise haben wir den Äquator noch nie überschritten/überflogen und nun schon so oft. Das Witzige dabei ist, dass man vom Herbst in den Frühling fliegt und danach wieder in den Herbst 🙂

Ankunft in Tokyo

Nach zehn Stunden Flug sind wir nun endlich in Tokyo angekommen.

Vor der Einreise gehen wir noch kurz aufs Klo. Da es früh am Morgen ist, haben wir natürlich nicht daran gedacht, dass die japanischen Toiletten teilweise ganz anders sind, als wir sie kennen. Einerseits gibt es Stehtoiletten, bei welchen man aber in die andere Richtung schaut und andererseits gibt es die High-Tech-Toiletten, welche einen geheizten Sitz haben und beim Hinsetzen ein Plätschern aus den Lautsprechern erklingt. Zudem hat man allerhand Einstellmöglichkeiten (auf Japanisch), um sich wie zuhause zu fühlen.

Am Flughafen kommen uns Mido und Iwan abholen. Die beiden sind momentan auch in Tokyo und somit können wir die nächsten 4 Tage zusammen hier verbringen. Mido lebt in Japan und Iwan ist dieses mal auch schon fast 10 Wochen hier. Dies erleichtert uns den Start natürlich enorm. Sie wissen schon Bescheid über Zugtickets, Essen, Schlafen und einfach alles 🙂 An dieser Stelle nochmals ein grosses Danke an euch beide.

Da das Checkin beim Guesthouse erst ab 15:00 Uhr möglich ist, fahren wir zuerst zu einem Onsen. Onsen sind typische japanische Bäder, welche mit Wasser aus heissen Quellen gespiesen werden. Zum Glück haben wir Iwan und Mido dabei, denn ein Besuch im Onsen ist anders als z.B. ein Besuch in einem Spa in der Schweiz. Onsen sind in der Regel nach Geschlecht getrennt und man betritt sie nackt. Dabei bekommt man zwei Tücher, ein grosses und ein kleines. Bevor man in ein heisses Bad geht, wäscht man sich vor einem Spiegel gründlich mit Douche und Shampoo und erst dann darf man ins Wasser. Mit dem kleinen Handtuch wäscht man sich, spült es danach aus und nimmt es mit ins Bad. Dort darf es aber nicht das Wasser berühren, sondern dient nur dazu, den Schweiss abzuwischen. Bei den Männern wird das Tuch oft auf den Kopf gelegt, während man sich im heissen Wasser entspannt. Meist stehen in den Onsen auch Entspannungsräume zur Verfügung, in welchen man ein kleines Nickerchen machen oder einfach TV schauen kann. Für uns war es nach dem anstrengenden Flug genau die richtige Art von Entspannung.

Im Guesthouse angekommen, können wir uns über so einiges wundern. Obwohl wir schon gelesen haben, wie japanische Unterkünfte aussehen, ist es trotzdem sehr ungewohnt. Unser Zimmer ist sehr klein und wenn die zwei Futons ausgerollt sind, bleibt fast kein Platz mehr fürs Gepäck. Im Aufenthaltsraum befindet sich ein Tisch und Kissen auf die man sich setzen kann und Duschen/Toiletten sind zu einem Thema dekoriert (zum Beispiel Hello Kitty).

Maid Cafe

Schon vor unserer Ankunft in Japan haben wir über die Maid Cafes gelesen. Dort wird man von Frauen bedient, welche ein Hausmädchenkostüm tragen und einem mit Master ansprechen. Zu viert besuchen wir ein Maid Cafe im Stadtteil Akihabara. Beim Eingang werden wir von ca. 5 Frauen im Maidkostüm auf Japanisch begrüsst. Dies natürlich mit einer sehr hohen Stimme und alle gleichzeitig. Sowieso ist in diesen Cafes alles auf „niedlich“ gemacht. So bekommen wir auch unseren Kaffee und Drink serviert. Die Bedienung kommt zu uns an den Tisch, kniet sich nieder und zeichnet einem das gewünschte Tier in den Cafeschaum. Ich hatte den Magic-Drink. Dieser wurde am Tisch geschüttelt und eingeschenkt. Dazu mussten wir alle „niedliche“ Geräusche nachsprechen und mit den Händen Herze formen. Wir trinken unsere Getränke und schauen uns um. Neben Fotos können auch Spiele wie 4 Gewinnt oder das Krokodil mit den Zähnen mit den Dienstmädchen gespielt werden. Die Mädchen sprechen einem auch immer als Master an (soweit wir das mitbekommen haben, denn alle sprechen nur Japanisch) und verhalten sich allgemein enorm unterwürfig. Uns kommt das ganze ganz schön schräg rüber und fühlen uns wohler, als wir das Cafe verlassen.

Akihabara

Der Stadtteil Akihabara wird in Tokyo auch Electric Town genannt. Schnell finden wir heraus warum. Hier bekommt man von kleinen Elektrogadgets bis zu Kühlschränken, Toilettensitzen und Massagestühle alles was man will. Zudem besitzt Akihabara auch etliche mehrstöckige Mangageschäfte, die Maid Cafes und ungewohnte Fotoapparate. Mido zeigt uns, wie dies funktioniert und wir probieren es natürlich sofort aus. Es gibt diverse Kostüme und die Aufnahme verändert das eigene Aussehen. So sind die Augen viel grösser, die Haut viel glatter, das Gesicht wirkt allgemein jünger. Sind dann die Passfotos gemacht, können diese vor dem Druck digital verziert werden. Das Ganze ist wirklich lustig und für uns eine tolle Erinnerung. Allgemein wirkt der Stadtteil Akihabara auf uns, wie wir uns Tokyo vorgestellt haben.

Shibuya

Natürlich darf bei einem Besuch in Tokyo ein Besuch bei der Kreuzung in Shibuya nicht fehlen. So besuchen auch wir die wohl beschäftigste Kreuzung in Tokyo und schauen dem Treiben aus dem Starbucks zu. Da die GoPro wiedermal keinen Akku hat, gehen wir noch ein zweites Mal nach Shibuya damit ich meine Timelapse machen kann.

Wer findet uns?

Fischmarkt

Der Fischmarkt von Tokyo stand auch auf unserer Liste. Da unser Guesthouse etwas weiter weg ist und morgens von uns noch kein ÖV fährt, entscheiden wir uns, dass wir die Fischauktion auslassen und später den Markt besuchen. Als wir ankommen, ist der grosse Rummel schon vorbei und wir können gemütlich durch die Halle schlendern und uns die verschiedenen Fischstände anschauen. Hier bekommt man wirklich alles, was das Meer zu bieten hat. Von Thunfisch über Fugu bis hin zu Muscheln, Tintenfischen und Seegras.

Natur

Obwohl die Taifunsaison langsam fertig sein sollte, regnet es stark und über längere Zeit. Durch den starken Regen ist ca. 50 km nördlich von Tokyo ein Damm gebrochen und hat einiges zerstört. Wir hatten Glück und schon am 2. Tag wieder Sonne gesehen und keine Schäden in Tokyo.

Am 5. Tag in Tokyo werden wir am Morgen kurz vor 6:00 Uhr wörtlich aus dem Schlaf gerüttelt. Ich erwache, sehe die Wände und alles wackeln und denke sofort: „Hält das Haus das Erdbeben aus?“. Ich wecke Sarah, stelle mich in den Türrahmen und schaue mal in den Gang. Das Erdbeben flacht danach ab und so schnell es gekommen ist, ist es auch wieder vorbei. Anscheinend kümmert es niemand gross, denn ich bin der Einzige, der die Türe öffnet und schaut, was die anderen machen. Ich lege mich wieder hin und prüfe die Tsunami-Warnungen. Alles im grünen Bereich. Ich finde heraus, dass Epizentrum des Erdbebens direkt vor der Küste von Tokyo liegt und eine Stärke von 5.3 hatte.

Edo Museum

Um etwas über die Geschichte zu erfahren, sind wir zusammen in das Edo Museum gegangen. Hier kann man in einer Dauerausstellung alles rund ums Thema Edo erfahren. Die Geschichten sind jedoch sehr verstrickt, voller japanischer Wörter und enorm kompliziert (finden nicht nur wir). Trotzdem war der Ausflug ins Museum eine interessante Sache und man bekam einen Eindruck, wie die Menschen zu der Edo Zeit gelebt haben müssen.

Tempelanlagen

Japan ist ja nicht nur berühmt dafür, modern  zu sein, sondern auch für seine wunderschönen Tempelanlagen, welche man im ganzen Land findet. Unser erster Besuch im Tempel machen wir im Asakusa Kannon (Sendooji). Mido und Iwan erklären uns, wie man sich beim Brunnen reinigt (Hände und Mund), was man mit dem Rauch macht und welche Abläufe es beim Beten gibt. Der Tempel ist sehr gut besucht und so kann man neben den gewaltigen Gebäuden einiges beobachten und entdecken.

Essen

Dadurch, dass Iwan und Mido mit uns in Tokyo sind, können wir von ihrem Wissen über das Essen und die Gewohnheiten profitieren und jeden Tag x verschiedene Gerichte ausprobieren. So hatten wir z.B. Ramen, Soba, Gyouza, Taimeshi, Gobo, Sushi, Sashimi, …

Wir werden uns dem Thema Essen aber in einem späteren Blogeintrag widmen. Aber eins vornweg, das Essen in Japan ist grandios 🙂


Plastikessen

In Japan ist es sehr praktisch, dass viele Restaurants Plastikessen vor dem Restaurant ausstellen. So sieht man auf einen Blick, was sie anbieten und wie es aussieht, ohne dass man die japanischen Menükarten entziffern muss. Natürlich gibt es auch hierfür einen Markt, wo man all die Zutaten für seine Vitrine herbekommt.

Natürlich haben wir noch einiges mehr gemacht unter anderem haben wir den Mount Fuji vom Tokyo Metropolitan Government Building aus gesehen.

 

Huff, dass ist es mal aus unserer Tokyo-Zeit 🙂

Ein Kommentarzu Tokyo.
  1. Roman | |

    Habe euch gefunden… Hoffe ich zumindest 😉
    Von rechts gezählt ca. der 15 Zebrastreifen in der Mitte. Beide mit Schirm, Sarah schwarzes Top und Flo weisses T-Shirt.